Kanpachi Sushi
Ein umfassender Überblick über Große Bernsteinmakrele in der japanischen Sushi-Küche

カンパチすし 、 間八(勘八)寿司
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Was ist Kanpachi?


Die Große Bernsteinmakrele, dessen japanischer Name kanpachi lautet, ist eine Salzwasserfischart, die in allen Weltmeeren anzutreffen ist. Sie gilt als hochwertiger Speisefisch und wird neben Buri und Hiramasa zu den „drei großen Gelbschwänzen“ gezählt (buri gosanke ブリ御三家).

Kanpachi für Sushi und Sashimi


Der Geschmack von Kanpachi ist feiner und zurückhaltender im Vergleich zu Buri. Wild gefangene Exemplare haben eine festere Textur als gezüchtete, daher ist es ratsam, das Fleisch von Wildfängen etwas dünner zu schneiden. Der Fettgehalt von wilden Exemplaren ist in der Regel geringer, das Fleisch daher auch sichtbar dunkler. Grundsätzlich ist das Aroma mild, die Farbe Rosa bis weiß und der vergleichsweise hohe Fettgehalt verleiht dem Fleisch einen angenehmen Umami-Geschmack.

Ein Kanpachi Nigiri-Sushi-Stück auf einem Marmoruntergrund.
Das Fleisch von wild gefangenen Kanpachi ist dunkler und weniger süß im Geschmack als das aus Aquakultur. Der mineralische Geschmack passt gut zu einer leichten, weniger salzigen Sojasauce.

SushiPedia. Kanpachi Nigiri-Sushi. Alle Rechte vorbehalten ©

Beste Jahreszeit für Kanpachi

Die Saison erstreckt sich vom Sommer bis zum Herbst. In jüngster Zeit hat sich die Aquakultur intensiviert, wodurch der Großteil der Marktprodukte nunmehr aus Zuchtbetrieben stammt. Die Verfügbarkeit von gezüchtetem Kanpachi ermöglicht es, diesen Fisch auch außerhalb der natürlichen Fangsaison in guter Qualität zu beziehen.[1]

Kanpachi in Japan


Der japanische Name Kanpachi 間八 findet seine Herkunft in dem charakteristischen, schrägen Band über den Augen des Fisches. Von vorn und oben betrachtet, ähnelt dieses Band dem traditionellen japanischen Schriftzeichen 八 (hachi) für die Zahl „Acht“.

Ein Unterwasserfoto zeigt den Fisch Kanpachi in seiner natürlichen Umgebung
Bei Jungtieren verläuft ein auffälliger dunkler Streifen vom Maul über die Augen bis zum Beginn der Rückenflosse.

成瀬 大志 (Daishi Naruse), d3_plus. カンパチ, Great Amberjack. Alle Rechte vorbehalten ©

In Japan sind die Fangquoten für Kanpachi niedriger als für Buri oder Hiramasa, was ihn besonders begehrt macht. Gezüchteter Kanpachi aus der Präfektur Kagoshima, an der Südwestspitze der Insel Kyūshū, hat einen sehr guten Ruf. In der malerischen Bucht von Kagoshima 鹿児島湾, auch als die prächtige Kinko-Bucht 錦江湾 bekannt, herrschen ideale Bedingungen für die Aquakultur von Kanpachi. Der Name „Kinko“, der sich als „prächtige Bucht“ übersetzen lässt, fängt die außergewöhnliche Ästhetik und den natürlichen Reichtum dieser Gegend ein. Die Bezeichnung hebt die Wertschätzung für die natürliche Schönheit und die fruchtbaren Bedingungen hervor, die die Bucht zu einem zentralen Knotenpunkt für Fischerei, Aquakultur und weitere maritime Unternehmungen machen. Das Gewässer zeichnet sich durch seine relativ hohen Temperaturen und einen hohen Sauerstoffgehalt aus. Bedingungen, die für die Aufzucht von Kanpachi als ideal gelten. Die Zucht dieses begehrten Fisches nahm hier bereits in den frühen 1960er Jahren ihren Anfang und erlebte in den 1980er Jahren einen bedeutenden Aufschwung.[2]

Ein Fisch, der seinen Namen ändert

Bis in die Edo-Periode war es üblich, dass Samurai und Gelehrte ihren Namen anlässlich ihrer Volljährigkeit und Beförderung änderten.[3] Der japanische Begriff shusseuo, der auf diesen Brauch zurückgeht, steht für Fische, deren Namen sich mit ihrem Wachstum ändern, so als würden diese im Rang aufsteigen. Diese Fische gelten als Glücksbringer und werden als Zutaten für Speisen bei erfreulichen Anlässen verwendet. Zu diesen Fischen zählt unter anderem auch der Kanpachi. Er ist ein schnell wachsender Fisch, sodass sich sein kommerzieller Wert als auch Geschmack mit der Größe, bzw. seinem Alter steigt.

Kanpachi ist ein Fisch, der seinen Namen ändert, je nachdem wie groß oder alt er ist.
Kanpachi gehört zu den Fischen, die während ihres Wachstums verschiedene japanische Namen haben.

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Charakteristika und Ökologie von Kanpachi


Das Foto zeigt einen frisch gefangenen wilden Große Bernsteinmakrele (Kanpachi), bevor sie zu Sushi zubereitet wird.
Ein Exemplar, das in der Nacht zuvor im westlichen Mittelmeer gefangen wurde. Im Gegensatz zu Tieren aus Aquakulturen weisen wild gefangene Exemplare manchmal ein unregelmäßigeres Muster auf.

SushiPedia. Große Bernsteinmakrele. Alle Rechte vorbehalten ©

Kanpachi ist nahezu weltweit in den subtropischen und tropischen Meeren und Ozeanen verbreitet. Für gewöhnlich bevorzugen sie Tiefen von 18 bis 72 m, es wurden allerdings auch schon Exemplare in 360 m Tiefe beobachtet.[4] Sie gehören zu den opportunistischen Raubfischen, die sich vorwiegend von anderen Fischen, insbesondere Makrelen und Wirbellosen, ernähren.[5] Kanpachi erreicht eine übliche Größe von 80 bis 127 cm, wobei das größte gemessene Exemplar 190 cm maß.[6]

Kanpachi wird häufig mit Hirenaga Kanpachi (Seriola rivoliana) verwechselt. Beide Fische sind eng verwandt und ähneln sich auch äußerlich sehr.

Das Diagramm zeigt die Unterscheidungsmerkmale zwischen Kanpach und seinem nahen Verwandten Hirenaga-Kanpachi

SushiPedia. Kanpachi versus Hirenaga-Kanpachi. Alle Rechte vorbehalten ©

Die Länge der Rückenflossen variiert stark von Individuum zu Individuum, kann aber anhand der allgemeinen Form bestimmt werden. Wenn die Spitze des unteren Blattes der Schwanzflosse weiß ist, handelt es sich um Kanpachi; ist sie nicht weiß, handelt es sich um Hirenaga Kanpachi.[7]

Saisonkalender für Kanpachi


Der dargestellte Kalender gibt keine Auskunft über die Fangzeiten, sondern kennzeichnet die Zeiträume, in denen Kanpachi als besonders schmackhaft gilt.

Arten von Kanpachi


Die folgenden Arten gelten als authentisch für Kanpachi. Entweder historisch, gemäß dem Verbreitungsgebiet oder nach der gängigen Praxis in der heutigen Gastronomie.

Seriola dumerili
Carangiformes > Carangidae > Seriola

IUCN StatusNicht gefährdet
Wirtschaftliche Bedeutung
Unbekannt

Fanggebiete
Indischer Ozean (westlich, östlich), Atlantik (nordwestlich, nordöstlich, westlich, östlich, südwestlich, südöstlich), Pazifik (westliches Zentrum, nordwestlich, südwestlich, östliche Mitte), Mittelmeer (Mittelmeer und Schwarzes Meer)
Trivialnamen
Japanisch
kanpachi (カンパチ)
Englisch
Greater amberjack

Quellen und weiterführende Literatur


Bildnachweise


© Sushipedia
Veröffentlicht: 30.10.2022
Aktualisiert: 5.7.2024